Exkursion 8. Okt. 2023
JülichExkursion am So 8. Okt. 2023 Das Glück stand an diesem Sonntag gleich zwei Mal auf unserer Seite: Der Wettergott meinte es mit einem spätsommerlichen Tag gut mit uns und unser Stadtführer durch Jülich, G. v. Büren, verstand es einzigartig, einen Tag lang unsere ganze Aufmerksamkeit auf die Geschichte Jülichs, die Sehenswürdigkeiten der Stadt und die Zitadelle von Jülich zu lenken. Der Hexenturm (auch Rurtor genannt), gleich gegenüber am Walramplatz, stammt aus dem 14. Jh. und ist das Wahrzeichen von Jülich. Eigentlich besteht das Bauwerk aus 2 Türmen (Doppelturmtor). Es war Teil der mittelalterlichen Stadtmauer und diente eine Zeitlang als Gefängnis. Hier wurden auch Frauen gefoltert, bis sie gestanden, als ‚Hexen‘ sich dem Teufel verschrieben zu haben. Daher auch die heutige Bezeichnung. Die nächste Station war das sogenannte Aachener Tor, von dem nur noch ein Torbogen zu sehen ist. An der ehemaligen Festungsmauer ging es entlang zur Bastion St. Jakob. An den Bastionen der alten Renaissance-Festung standen die Geschütze, die ein Jülich verteidigen sollten. Denn Jülich lag an einer besonders günstigen Stelle, wo man die Rur besonders leicht überqueren konnte. Über die Bauhofstraße und die Große Rurstraße gelangten wir an der Poststraße zu einem Hinterhof, wo wir einen Teil der historischen Stadtmauer aus dem 14. Jh. sehen konnten. Von hier bis zur Kölnstraße waren es nur wenige Schritte. Die Kölnstraße ist – wie viele Straßen – in Jülich auffallend breit. Der Grund – so erzählte unser Stadtführer – ist ein militärischer: Stürzten die Häuser bei einem Kriegsangriff ein, blieb in der Mitte der Straße genug Raum für einen Weg, um hindurch zu gelangen. Die zeigte sich besonders vorteilhaft, als im 2. Weltkrieg Jülich wie Düren und andere Städte in Schutt und Asche gelegt wurde. Über die Kölnstraße gelangten wir zu Marktplatz vor dem Rathaus. Die große Baustelle hier machte es schwierig, eine Aufnahme nur vom Rathaus ohne Baufahrzeuge und Zäune zu machen. Nicht viel besser erging es uns auf der nächsten Station, der alten Probsteikirche ‚Mariä Himmelfahrt‘. Auch hier standen uns Bauwagen und Zäune im Wege. Die Statue Madonna mit Kind von Juan Fernandez konnten wir nur von Ferne bewundern. Die Kirche wurde nach der Kriegszerstörung 1952 wieder aufgebaut. Nur Teile des romanischen Westturms aus dem 12. Jh. blieben erhalten. Die Kleine Rurstraße führte uns von hier direkt auf die Rückseite des Hexenturmes und zur Einkehr in das Restaurant ‚Am Hexenturm‘. Die Zitadelle Jülich Die Zitadelle wurde tektonisch auf sehr schwierigem Gelände gebaut, da hier schwankende Erdformationen aufeinanderstoßen, die zusätzlich noch durch die Grundwasserabsenkungen des umliegenden RWE-Tagebaus in Bewegung geraten. Nach einer Besichtigung der Außenanlage haben wir die Kapelle im Schlossgebäude besucht sowie die Kellergewölbe der Kasematten. Auf dem Weg zum Pulverturm wurde immer wieder vor ‚Absturzgefahr‘ gewarnt. Im Pulverturm erläuterte uns G. v. Büren noch einmal die Geschichte Jülichs anhang eines großen Holzmodells, auf dem die Pläne zum Ausbau Jülichs zu einer Stadtfestung aufgezeigt wurden. Erst eine Stunde später als geplant verabschiedeten wir uns von unserem Stadtführer und bedankten uns für die kurzweilige und informative Führung.
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