Römer-Grabkammer in Köln-Weiden

Mi 23. Nov. 2016

Römer-Grabkammer in Köln-Weiden

Prag, Venedig, Straßburg, Amsterdam; das waren schon Ziele unserer Vereinsreisen. Paris, Stockholm, Rom, Windhook in Namibia, Moskau und sogar Buenos Aires? Einige Mitglieder unseres Vereins winken bei diesen Namen ab. Waren da auch schon gewesen. – Mit welchen Reisezielen will man solche Leute noch begeistern?

Eingang zum Römergrab, Aachener Straße

Ganz einfach: Mit einer Zeitreise zurück ins Jahr 200 n. Chr. Das Fahrzeug, das uns dahin bringt, hält gleich vor unserer Haustür am Wiener Weg: Der Bus 143 Richtung Rhein-Center, und von dort geht es mit der Linie 1 bis zur Haltestelle Schulstraße.
Zu Fuß keine 200 Meter weiter waren wir an unserem Ziel angelangt: Das Römergrab in Köln-Weiden, Aachener Str. 1328. Organisiert hat diesen Besuch für uns Bernardine, die uns auch kenntnisreich die Grabanlage erklärte.
Entdeckt wurde die Grabkammer bei Ausschachtarbeiten im Jahre 1843. In sechs Meter Tiefe stieß man dabei auf eine Steinplatte, die den Zugang zur eigentlichen Kammer verdeckte.
Zu Zeiten der Römer lag der Ort weit außerhalb von Köln (Colonia) auf der ‚via Belgica‘, eine Verbindungsstraße zur belgischen Atlantikküste. Römer begruben ihre Toten vorzugsweise auf solchen Ausfallstraßen.
Heute führt von der Aachener Straße hier herunter eine Steintreppe. Auf einer Informationsplattform wird mit Schautafeln und Bilder das Leben in der Römerzeit dargestellt.
Von dieser Ebene gelangt man auf einer engen Treppe zur noch einmal vier Meter tiefer liegenden eigentlichen Grabkammer. Der Raum hier unten ist nur 3,50 x 4,50 Meter groß, sodass sich dort maximal 15 Besucher aufhalten dürfen. In der Mitte der 4 Meter hohen Kammer steht ein reichlich verziertes Steingrab aus Marmor, auf deren Seiten Szenen des damaligen Leben abgebildet sind. An den Seitenwänden sind Nischen eingebracht, wo auch Tote bestattet oder Opfergaben aufgestellt wurden.

Wer Lust hat, das Leben der Römer in der damaligen Zeit in einem Krimi nachzulesen, dem sei das Buch ‚Der geheimnisvolle Römerwagen Wagen in Colonia‘ von Heide Huber empfohlen. Die Autorin, eine ehemalige Lateinlehrerin, hat in diesem Buch kenntnisreich ihr Wissen um die Römer in Romanform niedergeschrieben. Ausführlich befasst sie sich darin auch mit der Römergrabkammer in Köln-Weiden.



Literatur: Heide Huber, 1985, Der geheimnisvolle Römerwagen in Colonia, Eine Kriminalgeschichte – nicht nur für Kinder,
(ISBN10: 3-7616-0784-9 und ISBN13: 978-3-7616-0784-8), Bachem-Verlag. – Das Buch ist leider nur noch antiquarisch erhältlich.

 

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