Rolandseck

Rolandseck

So 26. Mai 2019

Wie geplant ging es um 10 Uhr von der Haltestelle Wiener Weg mit unseren Pkw Richtung Rolandseck, einem Ortsteil von Remagen, dem ersten Ort in   Rheinland-Pfalz gleich hinter der Landesgrenze. Am Wanderparkplatz Rodderberg weit oberhalb der Gemeinde  startete unsere ca 7 km lange Wanderung rund um den Rodderberg, die uns vorbei am ‚Heinrichsblick‘ zum Rolandsbogen  und nach einer Einkehr zurück zu unseren Pkw führte.

Gleich am Wanderparkplatz Rodderberg liegt das Guthof Broichhof, das aus einer ‚Niederungsburg‘ aus dem 12. Jh. hervorgegangen ist.  Warm war es hier, sehr warm. Aber so stand es auch im Wanderführer von Gunnar, denn das 73ha große Naturschutzgebiet Rodderberg gilt als Wärme-Insel und wird von Tier- und Pflanzenarten bevölkert, die sonst eher in Südeuropa vorkommen. Vierzig Arten von ihnen sind vom Aussterben bedroht und stehen auf der ‚Roten Liste‘. Auf einem schmalen Pfad führte unser Weg weiter, bis wir zum ersten Mal auf den Rhein blicken und in der Ferne über Bad Godesberg hinweg sogar Bonn erkennen konnten. Immer wieder blieben wir jetzt stehen, um den herrlichen Ausblick auf den Drachenfels, den Petersberg und dem gesamten Siebengebirge auf  der  gegenüberliegenden Rheinseite zu genießen.

Doch den schönsten Ausblick  am ‚Heinrichsblick‘ im Schatten der Bäume verbanden wir  mit einer längeren Pause und erfuhren dabei, was hier vor langer Zeit geschah:

Der Sage nach sollte Heinrich die schöne Kunigunde,Tochter des Mehlemer Amtsmannes, heiraten, die von mehreren Freiern umworben wurde.
Eines Tages fand Heinrich bei einem Spaziergang durch den Kottenforst eine blutüberströmte Frau. Er brachte sie ins Dorf. Als er merkte, dass sie tot war, erstattete er Anzeige. Die abgewiesenen Freier Kunigundes schoben daraufhin Heinrich die Tat in die Schuhe und erreichten, dass er ohne Verteidigung hier auf dem Richtplatz am Rodderberg hingerichtet wurde.

Ein steiler Fahrweg führte uns  hinunter zum Rolandsbogen, der heute in die Außenanlage eines Selbstbedienungsrestaurants integriert ist.

Der Rolandsbogen
Roland, der Paladin Karls des Großen war mit Hildegunde, der Tochter des Ritters vom Drachenfels, verlobt. Bei einem Kriegszug gegen die Mauren in Spanien gerät er in Gefangenschaft. Da er nicht mehr nach Hause zurückkehrt, wird er für tot gehalten. Als die Kunde zu Ohren Hildegundes kommt, tritt sie in das Kloster Nonnenwerth ein.
Doch Roland konnte sich befreien, kehrte zurück und erfuhr vom ewigen Gelübde seiner Braut. Um der Geliebten nahe zu sein, ließ er die Burg Rolandseck errichten – mit Blick auf Kloster Nonnenwerth. Hier verharrte er bis zu seinem Tode ‚in ewiger Liebe und Treue‘.

Die Insel Nonnenwerth kann man tatsächlich  von hier oben in voller Länge sehen. Auf der Insel existiert seit dem 12. Jh ein Kloster, dem heute ein Gymnasium angegliedert ist.

Nach unserer Einkehr lagen noch gut 2 Kilometer Fußmarsch vor uns, bevor wir wieder unserem Wanderparkplatz erreichten. Die Rückfahrt durch das Baustellen-Wirrwarr in Rolandeck entpuppte sich als etwas sperrig, sodass wir erst nach 17:30 Uhr wieder am Wiener Weg eintrafen.

 

 

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